Die vorliegende Studie untersucht den historischen Entwicklungsprozess hom opathischer Therapieformen bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Im Mittelpunkt steht die Behandlung mit Doppel- bzw. Komplexmitteln. Bereits zu Lebzeiten Hahnemanns, der selbst mit Doppelmitteln experimentierte, f hrte ihre Zul ssigkeit zu heftigen Kontroversen. Unterschiedliche Richtungen in der Hom opathie, Spagyrik, Naturheilkunde und Schulmedizin setzten sich f r hom opathische Arzneimitteltherapien ein und f rderten die Weiterentwicklung medizinischer Heilkonzepte, denen ein "Ganzheitliches Denken" zugrundelag. Zu den Bef rwortern alternativer Heilmethoden geh rte u. a. der ber hmte Berliner Chirurg August Bier (1861-1949). Er sah in hom opathischen Therapien "eine von mehreren m glichen" Behandlungsmethoden und argumentierte im Sinne Heraklits, dass man nicht zu einer "harmonischen Auffassung" der Heilkunde gelange, schlie e man eine dieser Heilregeln aus.