Redundanz (German Edition) [German]

6 KriminalgeschichtenRedundanzNachtschw?rmerFr?hlingsimpressionenDie Frau an seiner SeiteMorgendliche ?berraschungDie letzte ChanceLeseprobe:Klatsch! So ein Mist. Er hatte sie verfehlt. Sie war eine von vielen. L?stig. Umschw?rmten ihn unerm?dlich und griffen ihn an. Rochen seinen Schwei? und wollten sich an ihm laben. Er verfehlte sie meistens, doch wenn er eine traf, fiel sie tot zu Boden. Seine Genugtuung hielt sich in Grenzen. Es erschien ihm, als w?rde f?r jede Get?tete zehn Neue dieser l?stigen Nervens?gen hinzukommen. Er hasste Fliegen, vor allem in der letzten Zeit. Die Hitze begann vor vier Tagen. Er kam mit der Hitze und mit ihm kamen die l?stigen Biester. Sein Hass auf die Fliegen wuchs, und mit dem Hass wuchs seine innere Ruhe. Er brauchte ein Ziel f?r seine Aggressionen. So hielt er sie im Griff. Er stand von dem Bett auf und stellte sich in zwei Metern Abstand vor das linke Fenster. Sein rotes Haar spiegelte sich in der Scheibe. Der Schwei? brannte auf der frisch rasierten Haut. Er hasste es, wie ein abgehalfterter Penner herum zu laufen.Doch es war erst zwei Stunden her, da hatte er ein Bad genommen.Er lugte aus dem Fenster. Die wei?e Gardine konnte die Helligkeit kaum abhalten. Die Sonne stand in ihrem Zenit. Er sah an ihr vorbei. Die Luft flirrte vor Hitze. Der Asphalt schimmerte wie ein wogendes Meer. Ein Ozean der K?lte, obwohl die Sonne hei? vom Himmel brannte. Ein Moloch, der das Leben fra?. Der Moloch, der auch ihn zu dem gemacht hatte, was er jetzt war. Der ausf?hrende Arm der Stra?e. Emotionslos und ohne Hoffnung. Nur die Angst blieb, als letzter Lebensfunke. Schatten huschten durch die Stra?enschluchten. Lichtscheues Gesindel, ?hnlich ihm selbst. F?r den Augenblick lebend. Nicht weit dar?ber hinaus. Ein Aufleben des Molochs, kurz und heftig. Die Schar der Namenlosen ist f?r kurze Zeit dezimiert, bis die L?cke sich wieder f?llt, ein Neuer hinzu st??t. Ein stetiges Kommen und Gehen. Er ordnete seine Gedanken wieder, indem er sich an seinen Hass erinnerte. Die Fliegen! Doch sein wahres Ziel war etwas anderes. Noch zwei Tage. Er trat zur?ck. Beruhigte seinen Atem. Seine Zeit w?rde kommen. Warten, das war er gewohnt. Darin lag seine Passion.